Datum/Zeit
16.02.2016
19:00 - 21:00
Ort
Büro der JMG
Kategorie
Lesung mit Jürgen Wolfgang Mäuer
Im Teil IV schildert M Ambrosi die Ankunft in London. Einerseits waren die beiden nun von den Repressalien Preußens frei, aber erstmals wirklich mittellos. London war in den 50er Jahren des
In nur 8 Monaten wird der Kristallpalast, ein Meisterwerk aus Stahl und Glas errichten – der Mittelpunkt der Weltausstellung 1851. Das Gebäude bestand ganz aus Glas und Gusseisen, das von Charles Fox in nur 17 Wochen in der für diese Zeit revolutionären Modulbauweise aus vorgefertigten Eisenteilen und Glassegmenten errichtet werden konnte.
Die Eisenbahn eroberte London und auch die erst Flussuntertunnlung war unter der Themse – mehr als 50 Jahre vor dem ersten Elbtunnel.
Die aus Preußen flüchtenden Handwerker waren in London hoch willkommen. Die Familie Marx konnte, nur in diesem Land in ganz Europa, einzig durch richterliches Urteil ausgewiesen werden, musste aber den Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln bestreiten. In den ersten Jahren in London starben 3 Kinder von Jenny an „Proletarier Krankheiten“, sie selbst musste damit fertig werden, dass Ihr Mann die Haushälterin geschwängert hat, während sie beim Nachlassverwalter Ihres Schwiegervaters in Holland vergeblich um eine Vorschuss auf das Erbe bettelte.
Die Zeit zwischen 1849 und 1855 in London wird in den damals geläufigen Zeichnungen, hauptsächlich für die Illustrierten angefertigt, in der Ausstellung „Jenny in London“ dargestellt. In der betreffenden Zeit sind diese Illustrationen den noch in den Kinderschuhen steckenden Dokumentationsphotografien noch weit überlegen.
Gleichzeitig werden auch einzelne Zeichnungen aus der Serie/dem Buch „London: A Pilgrimage“ gezeigt.1869 erging an Gustave Doré vom englischen Journalisten William Blanchard Jerrold der Auftrag, gemeinsam mit diesem ein umfassendes Porträt von London zu gestalten. 1872 erschien das Buch mit 180 Stichen. Die meisten Kritiker warfen Doré vor, den Fokus hauptsächlich auf die Armenviertel und somit auf das Proletariat gelegt zu haben.